Nachdem es für die Augsburger Panther zuletzt in Berlin nichts zu holen gab, hat die Aufholjagd einen kleinen Dämpfer erlitten hat, war es um so wichtiger, im Heim-Derby gegen Nürnberg drei Punkte mitzunehmen. Und es wurde auch ein richtiges Derby, das in erster Linie vom Kampf lebte und im dem sich die Heimmannschaft erst im Schlussdrittel mit 4:1 durchsetzen konnte.
Sonderlob vom Trainer für Nathan Smith
Neben den Verletzten Thomas Jörg, Steffen Tölzer und Chris Heid stand auch Angreifer Grant Stevenson nicht auf dem Eis, sondern bekam als überzähliger Ausländer einen Tribünenplatz. Dafür war Mike Radja, der zuletzt zweimal aussetzen musste, wieder mit von der Partie. Da der insgesamt wenig überzeugende Schweizer Schiedsrichter in der Anfangsphase sehr großzügig war, gingen beide Mannschaften bald recht herzhaft zur Sache. Im weiteren Verlauf häuften sich daher hüben wie drüben die Strafzeiten, deren eine die Nürnberger in Person von Sean Blanchard zur Führung nutzen konnten. Die Panther hatten in dieser Phase eher Schwierigkeiten mit ihrem Powerplay und konnten auch mit zwei Mann mehr auf dem Eis die Scheibe nicht an Patrick Ehelechner vorbei bugsieren. So hatten die Augsburger am Ende etwas Glück, nur mit einem Tor Rückstand in die erste Pause gehen zu können, denn kurz vor Ende des Drittels sorgten die Ice Tigers dank neuerlicher Überzahl noch einmal für mächtig Wirbel vor dem Tor von Dennis Endras.
Die Panther versuchten nun über den Kampf besser in die Partie zu kommen, kamen zunächst aber über gute Ansätze nicht hinaus. Erst als Vitali Aab bei den Nürnbergern auf der Strafbank saß, gelang Sean O’Connor der erlösende Ausgleich. Nun lief es bei den Hausherren deutlich besser und diesen neuen Schwung konnten sie auch zur Führung durch Florian Kettemer unmittelbar nach dem Ende eines weiteren Powerplays nutzen. Spielerische Highlights blieben auch weiterhin eher die Ausnahme, dafür wurde nun endgültig um jede Scheibe und jeden Meter Eis gekämpft. Dabei behielt der Unparteiische nicht immer den Überblick, was allerdings bislang noch ohne direkte Auswirkungen auf den Ausgang der Begegnung geblieben war.
Turbulent ging es dann zu Beginn des Schlussabschnittes zu. Zunächst verweigerte der Schiedsrichter einem Treffer von Eric Chouinard die Anerkennung, weil er im Videobeweis bestätigt sah, was Augsburger Spieler bereits reklamiert hatten, dass der Treffer nämlich aktiv mit dem Schlittschuh erzielt worden war. Dafür markierte Nathan Smith quasi im Gegenzug nach einer schönen Einzelleistung das 3:1 für Augsburg. Die Gäste warfen nun alles nach vorne, scheiterten aber regelmäßig an Dennis Endras. Als dann Dusan Frosch für einen Ellbogencheck in die Kabine geschickt wurde, war die Partie eigentlich entschieden. Barry Tallackson sorgte immerhin noch dafür, dass auch die Augsburger Topreihe auch an diesem Abend nicht ohne Punkte blieb. (mor)
Andreas Brockmann (Nürnberg): „Wir haben im ersten Drittel hervorragend begonnen, ab dem zweiten Drittel war das Spiel dann sehr ausgeglichen. Entscheidend war, dass der Treffer zum 2:2 nicht gegeben wurde, nach dem 3:1 sind wir dann etwas auseinandergebrochen. Für den Check zum Kopf muss Dusan Frosch wohl hochgesprungen sein, sonst ist das beim Größenverhältnis 1,50 zu 1,80 nicht vorstellbar.“
Larry Mitchell (Augsburg): „Es war heute so eng, wie bei zuletzt allen Spielen gegen Nürnberg. Wir haben nicht gut angefangen, und ich hatte Sorge, dass wir nach der späten Rückkehr aus Berlin heute möglicherweise schwere Beine bekommen könnten. Nach dem Ausgleich bekamen wir aber wieder Leben und dann ging auch noch der erste Videobeweis seit 1904 gut für uns aus. Ein besonderes Lob an Nathan Smith, der sich derzeit auf seine Defensivaufgaben konzentriert, heute aber ein sehr schönes Tor geschossen hat.“