Zum vierten und letzten Mal standen sich gestern Abend die Thomas Sabo Ice Tigers und der EHC München in der Hauptrunde gegenüber. Bislang behielt das Team aus der bayerischen Landeshauptstadt mit zwei von drei gewonnenen Partien noch die Oberhand. Mit ihrem 3:2-Sieg gelang den Franken nun vor heimischem Publikum das Remis.
Da es aber bekanntlich kein „Unentschieden“ im Eishockeysport gibt, müsste es jetzt korrekterweise in die „Verlängerung“ gehen. Ice-Tigers-Trainer Andreas Brockmann würde sich über ein Wiedersehen mit Kollege Pat Cortina in den Playoffs auf jeden Fall freuen. Vor dem Kampf um die Meisterschaft müssen allerdings beide Mannschaften noch das eine oder andere Spiel hinter sich bringen. In einer Sache dürfen sich die Münchner jedoch bereits als Spitzenreiter bezeichnen, denn mit 37 Spielen hat der EHC die bislang meisten Partien der Liga aufzuweisen.
Trotz des Spielstresses und eines verletzungsbedingt dezimierten Kaders zeigten sich die Oberbayern auch gestern wieder kampfbereit. München begann stark, aber auch die Nürnberger gaben von Beginn an Gas und warteten mit Chancen auf, bis es schließlich durch einen Schuss von Eric Chouinard im Tor von Sebastian Elwing klingelte.
Nach einer Strafe für den Münchner Sören Sturm kurz vor der Pause begann das zweite Drittel für die Franken in Überzahl. Aber die Gäste standen gut und ließen kein Tor zu. Stattdessen fiel der Ausgleich für den EHC durch Ryan Ready. Doch nur eine Minute später schossen sich die Franken wieder in Führung. Diesmal war es Dusan Frosch, der die Ice-Tiger-Fans zum Jubeln brachte. München kämpfte weiter, gelang jedoch nicht der erneute Ausgleich.
Im Schlussdrittel machte sich dann bemerkbar, wer den längeren Atem hat. Die Landeshauptstädter wirkten müde, Nürnberg dagegen blieb am Drücker. Das 3:1 fiel allerdings erst spät durch Rob Leask – Dusan Frosch und Eric Chouinard legten vor. Die zwei Ice-Tigers-Stürmer befinden sich derzeit auf Erfolgskurs: Für beide war es das achte Spiel in Folge, aus dem sie jeweils mindestens einen Punkt pro Partie mit nach Hause nehmen konnten.
Eine kurz vor Schluss entbrannte „Kampfszene“ zwischen Martin Buchwieser und Rob Leask ließ noch einmal Stimmung in der Arena aufkommen. Beide Spieler durften sich anschließend für eine doppelte kleine Strafe sowie 10-Minuten-Disziplinarstrafe bedanken. Allerdings schienen die Münchner davon wieder aufgewacht zu sein. Denn in der letzten Spielminute bäumten sich die Gäste noch einmal auf und erzielten mithilfe eines sechsten Feldspielers den 3:2-Anschlusstreffer – Torschützel: Eric Schneider.
Den 5831 Zuschauern wurde ein weitgehend attraktives und – vor allem in den ersten beiden Dritteln – zügiges Spiel geboten, wozu auch der frischgebackene Profi-Schiedsrichter und Ex-Verteidiger Lars Brüggemann beitrug, der das Spiel laufen ließ.
Und schon morgen heißt es erneut „Derby-Time“ für Nürnberg, wenn die Ice Tigers um 18:30 Uhr im Augsburger Curt-Frenzel-Stadion antreten. Doch nicht nur die Mannschaft, auch die Fans sollten sich bei den Schwaben wieder „warm anziehen“.
Stimmen zum Spiel:
Andreas Brockmann (Thomas Sabo Ice Tigers):
Es war ein sehr intensives Spiel. Wir haben versucht, das Tempo hoch zu halten, was uns auch gelungen ist. Im letzten Drittel haben wir nochmal gut Druck gemacht, so dass das dritte Tor schon früher hätte fallen müssen. Die Mannschaft hat über 60 Minuten hart gearbeitet.
Pat Cortina (EHC München):
Mit vielen verletzten Spielern hatten wir die Chance, einen Punkt zu holen. Wir haben gut gekämpft. Ich bin stolz auf die Männer, denn es waren viele Spiele in den letzten zwei Wochen. Wir fahren zwar ohne Punkt nach Hause, aber das beste Team hat gewonnen.
Patrick Ehelechner (Thomas Sabo Ice Tigers):
Das war ein wichtiger Sieg heute. Immerhin hatte der EHC vor dem Spiel noch zwei Punkte Vorsprung auf uns. Die letzten Spiele gegen München liefen auch nicht so gut. Heute war es eine sehr intensive Partie.
René Kramer (EHC München):
Wir haben gekämpft, der eine oder andere Schuss hätte nur rein gehen müssen. Aber darauf können wir aufbauen und wieder Punkte holen. Wir dürfen die Niederlage auch nicht auf die vielen Verletzten schieben, denn die Spieler, die da sind, müssen hundert Prozent geben.