Wie erwartet, gab es für die Schützlinge von Bundestrainer Uwe Krupp im Eröffnungsspiel der diesjährigen WM nichts zu holen. Schon im ersten Drittel legten die Russen den Grundstein zu ihrem Sieg.
Dabei begannen die Adlerträger sogar recht resolut. Bereits nach 7 Sekunden ließ Michael Bakos einen fulminanten Schlagschuss los, der jedoch eine sichere Beute für Ilja Brysgalow im Kasten der Russen wurde. Schade für den kantigen Verteidiger, dass er schon im ersten Abschnitt mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ausfiel. Und auch nach Verbüßung einer frühen Strafzeit von Michael Wolf blieben die Deutschen am Drücker. Kai Hospelt und Frank Hördler prüften Brysgalow erneut. Dann war jedoch Schluss mit lustig. Die Russen zauberten und kamen fast zwangsläufig zu ihren Treffern. Ein Pass an den langen Pfosten, ein Alleingang, als die deutsche Verteidigung gerade auswechselte und ein schöner Einsatz von Sergej Sinowjew bedeuteten die vorentscheidende Führung für die Sbornaja. Da half es auch nichts, dass Dmitri Pätzold mit glänzenden Paraden gegen Direktschüsse von Ilja Kowaltschuk (8.) und Sinowjew Sieger blieb.
Im Mitteldrittel blieben die Russen tonangebend, obwohl sie keinen einzigen Treffer erzielten. Das lag jedoch zum großen Teil daran, dass die Männer in Weiß vor allen Dingen Wert auf schöne Spielzüge legten und ihre Gegner mitunter sogar der Lächerlichkeit preisgaben. Großmut bewiesen auch die Schiedsrichter, die eine Rangelei in der 29. Minute mit keiner einzigen Strafzeit ahndeten, wobei der heißblütige Sven Felski auch den Schiedsrichtern gegenüber physische Präsenz zeigte. Positiv aus deutscher Sicht, dass die Adlerträger sowohl in allen Dritteln jeweils eine 3:5-Unterzahl ohne Gegentor überstanden.
Die Russen legten in den letzten 20 Minuten noch einmal zu. Nach einem Alleingang legte Anton Kurjanow die Scheibe regelrecht in den Kasten, und gerade, als mit Michael Hackert der vierte deutsche Feldspieler nach einer verbüßten Strafzeit die Eisfläche betrat, rappelte es zum fünf und letzten Mal im Kasten des trotzdem guten Pätzold.
Deutschland: Pätzold (Kotschnew); Schmidt, Bakos, Wolf, Hackert, Gogulla; Butenschön, Schubert, Seidenberg, Ullmann, Hecht; Osterloh, Moritz Müller, Kreutzer, Barta, Felski; Renz, Hördler, Hager, Hospelt, Travis Mulock.
Tore: 0:1 (8;14) Saprykin (Radulow), 0:2 (9;37) Kowaltschuk (Woltschenkow), 0:3 (15;25) Sinowjew (Twerdowsky), 0:4 (42;53) Kurjanow (Saripow), 0:5 (51;52) Saripow (Nikulin). – Zuschauer: 11.570: - Strafminuten: Deutschland 18, Russland 4. – Schiedsrichter: Persson, Vinnerborg (beide Schweden).