Fünfte Pleite im fünften Spiel

Fünfte Pleite im fünften Spiel

Beitragvon Icetigersnet am So 3. Mai 2009, 09:12

Vor dem legendären Finalsieg vor 55 Jahren in Wankdorf deklassierte unsere Fußballmannschaft Österreich im Halbfinale mit 6:1. Parallelen können weiß Gott nicht mit diesem historischen Turnier gezogen werden, denn Deutschland verlor auch die fünfte von fünf Partien.

Im Hinblick auf die besondere Situation in diesem Wettbewerb (nur ein Team außer dem zukünftigen WM-Gastgeber Deutschland überlebt sportlich die Abstiegsrunde) bündelte Austria-Chefcoach Lars Bergström die Kräfte und stellte die besten Stürmer, die jeweils 25-jährigen Oliver Setzinger (Langnau/Schweiz), Thomas Koch (Salzburg) und Thomas Vanek (Buffalo), in eine Reihe.

Genutzt hat es im ersten Drittel noch nicht viel. Doch auch die deutsche Mannschaft bekleckerte sich nicht mit Ruhm. Bezeichnend für das niedrige Niveau eine Szene aus der 19. Minute. Da leistete sich Austria-Verteidiger Martin Oraze in Unterzahl einen haarsträubenden Abspielfehler, doch der so ins Spiel gebrachte Jochen Hecht (der ohnehin nicht die große Offenbarung des Turniers darstellt) vertändelte seinerzeit die sich ihm gebotene Chance. Und beinahe hätte der erste Pausentee den Deutschen nicht geschmeckt, denn nach einem wunderschönen Paß von Setzinger tauchte Roland Kaspitz allein vor dem Kasten von Dimitri Pätzold auf. Der Schlussmann der Adlerträge reagiert fantastisch und rettete das torlose Remis in die Pause. Chancen auf deutscher Seite: Na ja, Michael Wolf fälscht in der 19. Minute einen Schlagschuss von Chris Schmidt ab. Der Puck bleibt aber hängen. Fünf Minuten vorher kommt Alexander Barta in Überzahl nicht richtig um das Tor herum. Sonst: Fehlanzeige.

Das Mitteldrittel zeigte besseres Eishockey, wenngleich der große Sport ausblieb. Pätzold hatte einen seiner großen Auftritte in der 28. Minute, als er erneut in letzter Instanz rettete, diesmal gegen Koch. Doch Sekunden später war es soweit. Ein mustergültig vorgetragener Angriff der Paradereihe bescherte Österreich die Führung, Pätzold war machtlos. Eine Minute später demonstrierten unsere Cracks wieder ihre Unfähigkeit: Sogar eine 2:0-Situation, vorgetragen von Michael und Michael Hackert, blieb ungenutzt. Österreich spielte jetzt befreiter auf und kam vor allen Dingen durch seinen ersten Sturm zu einigen Möglichkeiten. Patrick Hager hatte eine vielversprechende Szene, als er fünf Minuten vor der zweiten Pause Frank Hördler einsetzte, doch dieser versagte freistehend vor dem österreichischen Kasten. Dann war wieder Austria dran, deren vierte Reihe Pätzold & Co. gehörig unter Druck setzte. Und als Andreas Nödl die Scheibe nicht unter Kontrolle bekam, war wenigstens das 0:2 vermieden worden.

Direkt nach Wiederbeginn hatten die Deutschen eine gute Chance. Ein Zusammenspiel von André Rankel und Christoph Ullmann endete erst Zentimeter vor dem rechten Pfosten. Denn dort wurde der Kölner Center gestoppt. Auf der anderen Seite eine typisch österreichische Szene, als Thomas Vanek einen Torschuss durch die eigenen Beine fabrizierte. Eine Minute später muss Pätzold bei einem Schuss von Verteidiger Jeremy Rebek nachfassen. Sven Butenschön, Alexander Barta und André Rankel hießen die Helden, die zusammen mit dem vielbeschäftigten Pätzold eine 3:5-Unterzahl von immerhin 90 langen Sekunden überstanden. Nach Schüssen von Vanek, David Schuller und Darcy Werenka war erneut beim deutschen Keeper Endstation. Glänzend hielt der Scorpion-Schlussmann einen Knaller von Matthias Trattnig und blieb auch beim zweimaligen Versuch von Setzinger Sieger. Kurze Diskussion des neutralen Quartetts, als ein österreichischer Verteidiger die Scheibe aus dem Spielfeld bugsierte. Keine Strafe! Jochen Hecht stochert und stochert, bekommt kurz vor Schluss die Scheibe nicht über die Linie. Nach 58;40 Minuten nimmt Krupp eine Auszeit und spielt ohne Pätzold weiter. Für Entsetzen sorgt Setzinger bei den Österreichern, als er auf das leere Tor zufährt und passt, anstatt zu schießen. Dann ist das Match zu Ende.

Tor: 0:1 (27;41) Koch (Vanek), . – Zuachauer: 3.828. – Strafminuten: Deutschland 12, Österreich 12. – Schiedsrichter: Baluska (Slowakei), Bulanow (Russland).
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